Habecks Vorwurf an Muslime entkräftet: Warum wir uns nicht rechtfertigen müssen
In der aktuellen Debatte um den Konflikt im Nahen Osten wird von muslimischen Verbänden in Deutschland immer wieder eine klare Distanzierung von der Hamas gefordert, zuletzt von Vizekanzler Robert Habeck. Diese pauschale Forderung suggeriert unterschwellig eine Nähe zwischen den Verbänden und der Hamas, die in keiner Weise besteht und eine gefährliche Unterstellung darstellt. Alle großen muslimischen Verbände in Deutschland, darunter der Koordinationsrat der Muslime (KRM), DITIB und der Zentralrat der Muslime, haben bereits die Angriffe der Hamas verurteilt.
Es ist irritierend, dass trotz dieser öffentlichen Verurteilungen weiterhin der Eindruck erweckt wird, als hätten sich muslimische Organisationen nicht ausreichend distanziert. Diese unangebrachten Forderungen führen dazu, dass Muslime in Deutschland unter einen Generalverdacht gestellt werden, der ihnen pauschal Sympathien für Terrorgruppen unterstellt.
Noch bedenklicher ist die Tatsache, dass diese Forderungen im Kontext antisemitischer Ausschreitungen auf einigen pro-palästinensischen Demonstrationen erhoben werden, obwohl diese Demonstrationen nicht von muslimischen Verbänden organisiert wurden. Es entsteht der Eindruck, dass Muslime als Sündenböcke für das Phänomen Antisemitismus in Deutschland herhalten sollen, während die wahren Ursachen weitgehend ignoriert werden. Laut einer Statistik des Bundestags wurden 2023 über 1.100 antisemitische Straftaten der rechten Szene zugeordnet – dies zeigt deutlich, dass Antisemitismus ein tief verwurzeltes Problem in Deutschland ist, das nicht von außen importiert wurde.
Die FIU fordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema und eine klare Abkehr von pauschalisierenden Forderungen, die Muslime unter Generalverdacht stellen. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem mit Aufklärung und Prävention begegnet werden muss – nicht mit pauschalen Vorwürfen gegen eine ganze Religionsgemeinschaft.