Wie Propaganda uns blind macht für das Leid der Opfer
Wenn es um schwere Verbrechen wie Völkermord geht, neigen viele Menschen dazu, diese unvorstellbaren Taten zu verurteilen – zumindest theoretisch. Doch was passiert, wenn der moralische Kompass absichtlich durch Propaganda manipuliert wird? Die Geschichte zeigt uns, dass es Techniken gibt, um das Gewissen der Menschen zu manipulieren, besonders dann, wenn die Wahrheit unbequem ist.
Eine dieser Techniken ist die Entmenschlichung der Opfer. Indem man die betroffenen Menschen nur als Zahlen darstellt und ihnen keine Gesichter oder Geschichten gibt, wird es leichter, das Leid zu ignorieren. Je weniger man über das Leben, die Hoffnungen und die Familien der Opfer erfährt, desto schwieriger wird es, Mitgefühl zu entwickeln. Propaganda sorgt dafür, dass die Opfer anonym bleiben und die Öffentlichkeit distanziert.
Ein weiteres Mittel der Propaganda ist es, die Verantwortung für das Töten zu verschleiern. Die Opfer sterben nicht durch die Hand eines Täters, sondern „einfach so“. Bomben fallen nicht, Raketen schlagen nicht ein – es sind „unerklärliche Ereignisse“. Diese sprachliche Manipulation schafft es, die Gewalt zu abstrahieren und von den eigentlichen Tätern abzulenken.
Am Ende spielt es keine Rolle, wie viele Menschen sterben, solange die Berichterstattung sachlich bleibt und die Zahlen in Statistiken verschwinden. Solange diese Propagandamechanismen wirken, bleibt das kollektive Gewissen betäubt – bis irgendwann Bilder und Berichte auftauchen, die den Menschen die Realität vor Augen führen.
Es liegt an uns, wachsam zu sein und die Entmenschlichung und Manipulation in den Medien zu durchbrechen. Denn hinter jeder Zahl steht ein menschliches Leben, das es wert ist, gesehen und betrauert zu werden.