Freiheit und Religion: Warum Muslime keine Gefahr für die Demokratie sind

Der Mythos vom muslimischen Staatsstreich: Eine unbegründete Sorge

Immer wieder hört man die Behauptung, dass Muslime, die sich für ihre Religion öffentlich einsetzen, in Wahrheit daran arbeiten würden, die Freiheiten in westlichen Demokratien abzuschaffen. Diese Theorie geht oft so weit, dass man Muslimen unterstellt, sie würden heimlich daran arbeiten, eine staatliche Ordnung zu errichten, in der Andersdenkende keine Rechte mehr hätten. Doch was steckt hinter solchen Vorwürfen?

Der Vorwurf: Muslime wollen die Demokratie abschaffen

Viele Menschen befürchten, dass Muslime – besonders wenn sie ihren Glauben öffentlich bekennen und für ihn werben – eine Gefahr für die demokratische Grundordnung darstellen könnten. Kritiker behaupten oft, dass Muslime an einer schleichenden Abschaffung von Freiheit und Demokratie arbeiten, um eine Ordnung nach ihren religiösen Vorstellungen zu etablieren.

Dabei wird häufig vergessen, dass Muslime, die sich für ihre Religion stark machen, oft dasselbe tun wie Anhänger anderer Religionen: Sie wollen ihre Überzeugungen teilen und verbreiten – auf ganz friedliche und legale Weise. Sie möchten die Menschen überzeugen, dass ihre Religion die Wahrheit ist, und hoffen, dass die Wahrheit am Ende die besseren Argumente hat. Sie arbeiten nicht daran, den Staat zu unterwandern oder die Freiheiten anderer zu beschneiden.

Der Glaube an die eigene Religion als Motivation

Muslime sind davon überzeugt, dass sie die Träger der Wahrheit sind – so wie es auch Christen, Juden oder Anhänger anderer Religionen von sich glauben. Dieser Glaube treibt sie dazu, ihre religiösen Überzeugungen zu verbreiten. Doch dabei muss niemand befürchten, dass sie die Freiheiten anderer beschneiden wollen. Vielmehr vertrauen sie darauf, dass die Wahrheit sich durchsetzen wird, ohne dass dafür die Rechte anderer eingeschränkt werden müssen.

Diejenigen, die diesen Vorwurf erheben, stellen sich oft die Frage, wie Muslime mit Andersdenkenden umgehen würden, wenn sie tatsächlich die Kontrolle hätten. Dabei wird außer Acht gelassen, dass der Islam selbst eine Geschichte des friedlichen Zusammenlebens mit anderen Religionsgemeinschaften hat. Die Muslime im Mittelalter, beispielsweise in Spanien oder im Osmanischen Reich, haben oft gemeinsam mit Christen und Juden gelebt und ihnen religiöse Freiheiten gewährt, die sie in anderen Teilen der Welt, insbesondere der christlichen Welt, nicht hatten.

Freiheit für alle – nicht nur für Muslime

Muslime, die sich öffentlich für ihre Religion einsetzen, fordern in erster Linie das Recht ein, ihre Überzeugungen teilen zu dürfen. Dabei geht es ihnen nicht darum, die Meinungsfreiheit oder Religionsfreiheit anderer einzuschränken – ganz im Gegenteil. Sie möchten dieselben Rechte genießen wie jeder andere Bürger auch: das Recht, ihre Religion zu praktizieren, für sie zu werben und ihre Überzeugungen zu teilen.

Doch es scheint, als ob diese Rechte Muslimen oft nicht gewährt werden. Pro-palästinensische Demonstrationen werden häufig verboten, Infostände mit religiösem Hintergrund sind schwer anzumelden, und Gespräche über Religion an Schulen werden schnell als „Störung des Schulfriedens“ interpretiert. Es entsteht der Eindruck, dass Muslime, die für ihre Religion werben, als Gefahr wahrgenommen werden – eine Gefahr, die gebannt werden muss.

Was wäre, wenn Muslime herrschen würden?

Viele Menschen stellen sich die Frage, was passieren würde, wenn Muslime tatsächlich politische Macht hätten. Würden sie die Rechte anderer einschränken? Würden sie Andersdenkenden den Mund verbieten? Diese Ängste sind weit verbreitet und werden von rechtspopulistischen Stimmen geschürt. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: In vielen islamischen Ländern gibt es keine Bestrebungen, Andersdenkenden ihre Rechte zu nehmen – im Gegenteil, religiöse Freiheiten werden häufig respektiert.

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass Muslime, die sich für ihre Religion einsetzen, in erster Linie den Wunsch haben, ihre Überzeugungen auf friedliche Weise zu verbreiten. Sie wollen dieselben Rechte genießen wie jeder andere Bürger in einer Demokratie. Die Ängste, dass Muslime die Freiheiten anderer einschränken wollen, sind oft unbegründet und basieren auf Vorurteilen und Fehlinformationen.

Fazit

Die Freiheit, seine Religion zu bekennen und für sie zu werben, ist ein Grundrecht, das jedem zusteht – unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit. Muslime, die für ihre Religion werben, stellen keine Gefahr für die Demokratie dar. Vielmehr möchten sie die Wahrheit ihrer Religion auf friedliche Weise verbreiten und vertrauen darauf, dass die besten Argumente am Ende überzeugen werden.