Das „Gift des Islams“? Wie die Grünen das Vertrauen der Muslime verspielen

Das „Gift des Islams“: Katharina Dröges verhängnisvoller Versprecher und seine Folgen

Am 11. September 2024 hielt Katharina Dröge, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, eine vielbeachtete Rede im Rahmen der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025. Die Debatte drehte sich unter anderem um das Asylrecht, eine humane Flüchtlingspolitik und den Umgang mit Sicherheit und Asyl. Dabei kritisierte Dröge besonders den Ansatz der Union und Friedrich Merz in diesen Bereichen. In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch islamistischen Extremismus und sprach von der Bedrohung, die dieser für die Gesellschaft darstelle.

Doch während ihrer Rede fiel ein schockierender Satz: „Das Gift des Islams erreicht die Köpfe der Menschen.“ Dieser „Versprecher“ sorgte unmittelbar für Aufruhr, insbesondere in der muslimischen Gemeinschaft, die den Satz als diffamierend und islamfeindlich empfand. Der Fehler kam von einer führenden Politikerin der Grünen, einer Partei, die traditionell für Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Minderheiten eintritt. Dass solche Worte im Bundestag fallen, gerade in einer Zeit, in der Islamfeindlichkeit zunimmt, verstärkte die Empörung noch.

Katharina Dröge reagierte schnell auf den Vorwurf, indem sie auf X (ehemals Twitter) klargestellt hat, dass es sich um einen Versprecher handelte und dass sie natürlich „Islamismus“ meinte und nicht den Islam. Doch was dabei fehlte, war eine klare Entschuldigung. Die Aussage, die Millionen Muslime in Deutschland direkt betrifft, hätte mehr als nur eine kurze Klärung auf einer Social-Media-Plattform verdient.

Eine veränderte Wahrnehmung der Grünen

Die Grünen waren lange Zeit als die Partei bekannt, die Migranten und Minderheiten besonders stark unterstützte. Besonders bei muslimischen Wählern genossen sie Sympathie aufgrund ihrer liberalen Haltung zur Migration. Wenn es jedoch um strenggläubige Muslime geht, zeigt sich ein anderes Bild. Auch die Grünen tragen zur Stigmatisierung bei, indem sie Begriffe verwenden, für die es bis heute keine klaren Definitionen gibt – wie etwa ‚politischer Islam‘, ‚Salafismus‘ oder eben ‚Islamismus‘ – und konservative Muslime dadurch fälschlicherweise in die Nähe des Terrorismus rücken.

Katharina Dröges Aussage ist nicht nur ein unglücklicher Versprecher, sondern fügt sich in ein größeres Bild ein. Die Grünen, die in der aktuellen Legislaturperiode zahlreiche Wahlversprechen gebrochen haben – etwa die Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete – verlieren zunehmend den Rückhalt in Teilen der Bevölkerung. Besonders Muslime, die oft konservative Werte vertreten, aber aus Migrationsgründen eher linke Parteien wie die Grünen wählten, wenden sich zunehmend enttäuscht ab. Die aktuelle Außenpolitik, besonders die Haltung von Außenministerin Annalena Baerbock zu den Kriegsverbrechen Israels und der völkerrechtswidrigen Besetzung der palästinensischen Gebiete, hat viele Muslime tief enttäuscht.

Die politische Dimension

In einer Zeit, in der die AfD immer stärker wird, sollte eine Partei wie die Grünen alles daran setzen, nicht in die Nähe von islamfeindlichen Äußerungen zu geraten. Doch die Realität sieht anders aus: Auch die Grünen versuchen zunehmend, am rechten Rand Stimmen zu fangen, um ihren schrumpfenden Rückhalt in der Bevölkerung zu kompensieren. Das macht die Aussage von Dröge umso problematischer. Sie schadet nicht nur dem Ansehen ihrer Partei bei Muslimen, sondern auch dem Vertrauen, das viele Wähler in die Grünen als Verteidiger von Minderheiten und Menschenrechten hatten.

Angesichts der politischen Lage und der Bedeutung des Themas wäre eine öffentliche Entschuldigung von Dröge angemessen gewesen. Die Tatsache, dass ihre Klärung lediglich auf X (ehemals Twitter) erfolgte, hinterlässt bei vielen Muslimen den Eindruck, dass ihre Verletzung nicht ernst genommen wird. Es wäre wichtig gewesen, dass Dröge sich klar und deutlich im Bundestag äußert und die Millionen Muslime in Deutschland nicht nur als Wahlklientel betrachtet, sondern auch als Menschen, deren Glauben und Werte respektiert werden müssen.

Fazit: Eine vertane Chance

Die Ereignisse um Katharina Dröges Aussage im Bundestag sind mehr als nur ein „Versprecher“. Sie sind ein Symptom für eine tiefere Entfremdung zwischen den Grünen und der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland. Während viele Muslime in der Vergangenheit die Grünen trotz konservativer Ansichten wählten, weil sie sich in deren migrationsfreundlicher Politik wiederfanden, droht dieser Bonus zunehmend zu schwinden.

Die Tatsache, dass Dröge sich nicht offiziell entschuldigte und stattdessen lediglich eine kurze Klärung auf Social Media abgab, verdeutlicht das Dilemma, in dem sich die Grünen befinden. Sie verlieren nicht nur das Vertrauen von Migranten, sondern begeben sich auch in die Gefahr, ihren eigenen Anspruch als Partei der Menschenrechte und sozialen Gerechtigkeit zu untergraben.

Katharina Dröge und ihre Partei haben die Chance verpasst, ein klares Zeichen der Entschuldigung und des Respekts zu setzen. Wenn die Grünen in Zukunft weiterhin als Verteidiger von Minderheiten gesehen werden wollen, müssen sie ihre Worte und Taten in Einklang bringen – und zwar nicht nur durch Versprecher-Korrekturen auf X, sondern durch echte Taten der Wiedergutmachung.