Schlechtes Image, aber wachsender Glaube: Der Islam trotzt den Vorurteilen
Die Zeit vor dem 11. September 2001 war für Muslime in der westlichen Welt in vielerlei Hinsicht anders. Der Islam stand damals nicht so stark im Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Themen wie der „Krieg gegen den Terror“, Leitkulturdebatten, Kopftuchverbote oder eine vermeintliche Bedrohung durch den „politischen Islam“ waren weitgehend unbekannt. Doch die Ereignisse des 11. September markierten eine dramatische Wende in der Wahrnehmung des Islam in den Medien und in der Gesellschaft.
Nach den Anschlägen änderte sich das Bild schlagartig. Plötzlich wurde der Islam zunehmend mit Terrorismus assoziiert, und diese Verbindung wurde immer wieder verstärkt. In den westlichen Medien tauchte der Begriff „islamistischer Terror“ auf, und in den darauf folgenden Jahren gewann die Diskussion über den Islam zunehmend an Bedeutung. Immer mehr wurde versucht, das Image der Muslime pauschal zu kriminalisieren, als wären sie alle potenzielle Terroristen. Für viele war dies eine neue Realität, aber für andere war es lediglich eine Verstärkung von Vorurteilen, die schon lange bestanden.
Trotz dieser negativen Darstellung wächst der Islam weltweit und auch in westlichen Gesellschaften kontinuierlich weiter. Viele Menschen, die sich auf der Suche nach der Wahrheit befinden, lassen sich nicht vom Image oder der verzerrten Darstellung in den Medien beeinflussen. Sie beschäftigen sich intensiv mit der Religion und entscheiden sich trotz aller Vorurteile bewusst für den Islam. Es ist bemerkenswert, dass gerade in Zeiten, in denen der Islam die negativste mediale Aufmerksamkeit erfährt, die Zahl der Konvertiten am stärksten wächst. Dies zeigt, dass Menschen, die aufrichtig nach Sinn und Antworten suchen, diese in der Religion finden – unabhängig vom öffentlichen Bild.
Vergleicht man diese Entwicklung mit anderen Religionen, zeigt sich ein Unterschied. Als beispielsweise die katholische Kirche in den letzten Jahren mit schweren Skandalen wie dem Kindesmissbrauch konfrontiert wurde, führte dies zu einem massiven Rückgang der Mitgliederzahlen und einem wachsenden Vertrauensverlust in die Institution. Beim Islam jedoch scheint es genau andersherum zu sein: Selbst in Zeiten der größten medialen Angriffe wenden sich viele Menschen dem Islam zu. Dies ist ein beeindruckendes Zeichen dafür, dass der Islam nicht auf sein Image in den Medien angewiesen ist, um Menschen zu erreichen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Muslime sich zurücklehnen sollten. Jeder Muslim hat die Verantwortung, das Bild des Islams in der Öffentlichkeit zu verbessern und aktiv gegen Vorurteile und falsche Darstellungen anzugehen. Aber auch wenn Muslime daran arbeiten, das Bild ihrer Religion zu verbessern, bleibt die Wahrheit bestehen: Der Islam wird nicht durch negative Berichterstattung zerstört. Diese Religion hat die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu berühren – unabhängig von den äußeren Umständen.